Inklusives Schulprojekt begeistert: Tanz, Graffiti und Gemeinschaftsgeist

Schulen setzten ein beeindruckendes Zeichen für Inklusion und Gemeinschaft: In einem besonderen Schulprojekt organisiert durch Mitarbeitende der AWO Hessen-Süd – Sozialarbeit an Schulen,  haben Förder- und Regelschülerinnen der Martin-Buber-Schule, Gallus-Schule und der Dietrich-Bonhoeffer-Schule gemeinsam an einem bunten Programm teilgenommen. Unter dem Motto „Girls United“ kamen Schülerinnen unterschiedlicher Altersklassen und Fähigkeiten zusammen, um zu tanzen, Graffitikunst zu gestalten und bei einer gemeinsamen Übernachtung die Gemeinschaft zu stärken.

Kreativität ohne Grenzen

Ein Highlight des Projekts war ein Graffiti-Workshop, bei dem die Schülerinnen unter Anleitung eines professionellen Graffitikünstlers und ebenfalls Sozialarbeiter an einer Grundschule,  T-Shirts zum Thema Girls United gestalten konnten.

Ein weiterer Höhepunkt waren die Tanzsessions, bei denen die Schülerinnen zusammen Choreografien einstudierten. Zum Abschluss wurde der einstudierte Tanz Eltern und Freunden vorgeführt.  „Beim Tanzen haben wir richtig gemerkt, dass es egal ist, woher man kommt oder welche Schwierigkeiten man hat – wir haben alle zusammen gelacht und uns bewegt“, erklärt eine Schülerin aus der 5. Klasse.

Gemeinschaft in der Nacht

Den krönenden Abschluss bildete eine Übernachtung in der Dietrich-Bonhoeffer-Schule. Beim gemeinsamen Kochen, Spielen und Erzählen wuchs die Gruppe noch enger zusammen. „Das war eine tolle Erfahrung. Ich habe neue Freunde gefunden und gemerkt, dass wir alle viel voneinander lernen können“, sagt eine Teilnehmerin.

Inklusion als gelebte Realität

Das Projekt hat gezeigt, wie Inklusion im Schulalltag gelingen kann. „Unser Ziel war es, Barrieren abzubauen und zu zeigen, wie viel Potenzial in jedem Einzelnen steckt“, betonten die Sozialarbeiterinnen. Die positiven Rückmeldungen der Schülerinnen und Eltern unterstreichen den Erfolg des Projekts.

Die Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen an Schulen der AWO Hessen-Süd planen das Projekt, wie in den letzten Jahren, fortzuführen und hoffen, damit auch anderen Schulen Mut zu machen, ähnliche Wege zu gehen. „Gemeinsam ist alles möglich – das ist die Botschaft, die wir weitergeben möchten“ – Girls United.

Gemeinsam über sich hinauswachsen – Drei Tage inklusives Klettern

In einer besonderen Zusammenarbeit zwischen der Sozialarbeiterin der Martin-Buber-Schule in Gießen, Lena Ronthaler und dem Sozialarbeiter der Dietrich-Bonhoeffer-Schule in Lich, Florian Wietschorke (beide angestellt über die AWO Hessen-Süd) wurde erstmalig ein inklusives Kletterprojekt auf die Beine gestellt. Schülerinnen und Schüler mit und ohne Behinderung erlebten drei unvergessliche Tage beim Klettern. Das Projekt, das unter dem Motto „Gemeinschaft, Kooperation und über sich hinauswachsen“ stand, förderte nicht nur die sportlichen Fähigkeiten der Teilnehmenden, sondern setzte auch ein starkes Zeichen für gelebte Inklusion.

Grenzen überwinden – gemeinsam stärker

In gemischten Gruppen, bestehend aus Regelschülern und Schülern mit Unterstützungsbedarf, stellten sich die Jugendlichen verschiedenen Herausforderungen an der Kletter- und Boulderwand. Mit gegenseitiger Hilfe und motivierenden Worten zeigten sie, wie wichtig Vertrauen und Zusammenhalt in einem Team sind. „Am Anfang hatte ich echt Angst, aber meine Partnerin hat mir Mut gemacht. Am Ende bin ich bis ganz nach oben gekommen!“, erzählte eine der Teilnehmerinnen stolz.

Kooperation und Inklusion im Fokus

Das Ziel des Projekts war nicht nur die Technik des Kletterns zu erlernen, sondern vor allem den Gedanken der Inklusion zu stärken. Gemeinsam Spaß am Klettern entwickeln, füreinander einstehen und sich gegenseitig unterstützen waren dabei wichtige Bausteine.


„Es ist toll zu sehen, wie die Jugendlichen sich gegenseitig motivieren, respektieren und einander ganz unvoreingenommen begegnen. Diese Erfahrungen prägen sie weit über die Kletterhalle hinaus“, erklärten die Sozialarbeiter.

Gemeinschaft erleben – über sich hinauswachsen

Neben den sportlichen Herausforderungen boten Reflexionsrunden die Gelegenheit, die gemachten Erfahrungen zu teilen. Viele Schülerinnen und Schüler gaben an, über ihre eigenen Grenzen hinausgewachsen zu sein – sei es durch die Höhe an der Kletterwand oder durch das Bouldern, bei dem man nicht gesichert ist.

Das Projekt wurde mit Begeisterung angenommen und könnte ein Modell für weitere inklusive  Projekte der Sozialarbeiter sein. Alle Teilnehmenden möchten unbedingt wieder an so einem Projekt teilnehmen. Durch das Projekt haben einige der Teilnehmenden Interesse daran bekommen auch in ihrer Freizeit klettern zu gehen. Sie wollen bei dem „Inklusiven Klettertreff“ des DAV reinschnuppern und hoffen sich dort wiederzusehen. Der Klettertreff findet immer donnerstags von 18-20 Uhr im DAV Kletter- und Boulderzentrum in Gießen statt und kann ohne vorherige Anmeldung von Kindern und Erwachsenen mit und ohne Behinderung besucht werden. Finanziert wurde das Projekt durch die Jugendförderung des Landkreis Gießen.

Am Ende waren sich alle einig: Klettern verbindet – und Inklusion bereichert.