Förderung von Kindern im Autismus-Spektrum
Allgemeines
Zu unseren Schülerinnen und Schülern gehören auch jene mit der „Doppeldiagnose“ Geistige Behinderung und Autismus-Spektrum-Störung. Dabei handelt es sich um eine sehr heterogene Gruppe, sie reicht von Schülern, deren geistige Behinderung nur leicht ist und die viele besondere Begabungen zeigen, bis hin zu Schülern, die nichtsprechend sind und in allen Lebensbezügen umfangreiche Unterstützung benötigen. Wie alle Schülerinnen und Schülern erhalten sie in ihren Klassenverbänden individuelle Förderung nach Förderplan, einige Angebote der MBS richten sich aber auch spezifisch an sie. Besondere Angebote sind die „Freiraum-Klasse“, die „IgEL-Gruppe“ und die Einzelförderung nach dem TEACCH-Konzept.
Die Freiraum-Klasse
Im Schuljahr 2023/24 haben wir eine spezielle Grundstufenklasse für Kinder mit ASS eingerichtet, die als Durchgangsklasse konzipiert ist. Das heißt, dass das Ziel darin besteht, die Kinder nach und nach in die regulären Grundstufenklassen zu „befördern“. In der Zeit, in der sie die Freiraum-Klasse besuchen, lernen wir sie in ihren individuellen neurodiversen Fähigkeiten kennen und vermitteln ihnen in einem Setting, das der Logik von Unterstützter Kommunikation, den Prinzipien des TEACCH-Konzepts und damit verwandter Methoden gehorcht, Fähigkeiten, die sie für die regulären Gruppen befähigen. Die Freiraum-Klasse verfügt über zwei, z.T. unterteilte Klassenräume. Die Versorgung mit Teilhabeassistenten und -assistentinnen ist über ein Pool-Modell geregelt. Die Klasse ist vom Hauspersonal her pädagogisch doppelt besetzt.
Die IgEL-Gruppe
Die „Intensivgruppe Erleben und Lernen“ (IgEL-Gruppe) ist ein spezifisches Angebot, das wir hier an der MBS entwickelt haben. Die Gruppe findet dreimal wöchentlich für je zwei Unterrichtsstunden während des Kursangebotes der Mittel- und Hauptstufenklassen statt. In der IgEL-Gruppe werden (in der Regel) nichtsprechende Kinder und Jugendliche mit ASS und schwerer Beeinträchtigung gefördert. Es handelt sich um die Kinder und Jugendlichen, die in den regulären Deutsch- und Mathematik-Kursen aufgrund der Schwere ihrer Beeinträchtigung kein adäquates Angebot finden können. Die Igel-Gruppe ist pädagogisch doppelt besetzt und findet weitgehend ohne Teilhabeassistentinnen oder -assistenten statt. Ziel des ebenso nach den Prinzipien von TEACCH und UK strukturierten Angebots, das die Besonderheiten der neurodiversen Schülerinnen und Schüler konsequent im Blick hat, ist ein Angebot, das von den Kindern und Jugendlichen selbstständig angenommen werden kann: in Ruhe, in Freiheit, in Annahme und Freude. Die Angebote folgen stets der gleichen Rahmung, das Angebot unterscheidet sich an den drei Tagen:
Montags: Psychomotorik, Mittwochs: Aktionsgeschichten; Donnerstags: Unterrichtsgang oder -fahrt.
Der Einzelförderraum nach dem TEACCH-Konzept
Seit einigen Jahren haben wir einen Einzelförderraum nach dem TEACCH-Konzept eingerichtet. In diesem sehr schlichten Raum befindet sich ein Fundus an Material, der nach diesen Prinzipien genutzt werden kann. Der Raum hat einen Belegungsplan, so dass Kinder mit ASS aus den Klassen in Begleitung (der Lehrkraft oder der Teilhabeassistentin oder des Teilhabeassistenten) für das gebuchte Zeitfenster in diesem Raum arbeiten können. Jeder und jede, der oder die diesen Raum nutzt, ist von der Arbeitsgruppe „Teacch-Konzept“ speziell geschult.
Ansprechpartnerinnen
Weil der Anteil von Schülerinnen und Schülern mit ASS und Geistiger Behinderung zugenommen hat und alle Schulen – wie wir – nach guten Angeboten suchen, vernetzen wir uns gerne. Sie können Frau Müller und Frau Kremer bei Interesse gerne kontaktieren, wenn Ihre Anfrage sich auf eine andere Spezialistin oder einen anderen Spezialisten unseres Hauses bezieht, leiten wir sie weiter.
Michaela.Mueller-Kunz@schulen-givb.de
Gabriele.Kremer@schulen-givb.de